· 

Unabhängige Lehrergewerkschafter:innen der ÖLI-UG orten historischen 'Kipp'-Punkt in der Schule

Wie geht die Politik mit der Forderung nach Unterstützungspersonal um?

Ein Ball liegt auf dem Boden

Freizeitpädagog:innen, ja bitte. Aber fair – und nicht nur!

 

Die Integration der Freizeitpädagogik in den pädagogischen Dienst und das Schaffen des neuen Berufsbildes „Pädagogische Assistenz“ erfüllt nicht die Forderung nach professionellem Unterstützungspersonal für Schulen: Die Unabhängigen Lehrergewerkschafter:innen der ÖLI-UG halten fest, Freizeitpädagog:innen sind keine Lehrer:innen, Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen oder School-Nurses, die es so dringend an Schulen bräuchte. Die Freizeitpädagogik erfährt unsere Wertschätzung und ist eine eigenständige Profession, die für einen ganztägigen Schulbetrieb unabdingbar ist! Für ihre Integration in den öffentlichen Dienst braucht es transparente Verhandlungen mit ihrer zuständigen Fachgewerkschaft. Ein Unterlaufen des bisher für die Freizeitpädagogik gültigen Kollektivvertrages kann nicht akzeptiert werden.

 

Wenn eine zusätzliche Berufsgruppe im öffentlichen Dienst installiert wird, braucht es dafür auch ein eigenständiges, zusätzliches Budget.

 

Die ÖLI-UG lehnt es ab, dass durch die Integration der Freizeitpädagogik in den pädagogischen Dienst („PDA“) zukünftig die Assistenzpädagog:innen mit Lehrkräften um bestehende Lehrpersonalressourcen konkurrieren. Wenn der zu verteilende Kuchen nicht größer wird, besteht die Gefahr, dass die Politik den bestehenden Lehrer:innenmangel institutionalisiert. Fakt ist, dass durch die Integration von 5.000 Freizeitpädagog:innen in den öffentlichen Dienst jährlich mindestens 225 Mio. Euro notwendig sein werden. Woher soll das Geld genommen werden? Wie finanziert man den weiteren Ausbau der Ganztagsschulen, wenn schon jetzt die bereitgestellten Ressourcen nicht einmal annähernd ausreichen.


Derzeit ist uns von der ÖLI-UG hierfür keine Finanzierungszusage, kein zusätzliches Budget bekannt. Eine weitere Reform auf dem Rücken der Lehrpersonen durchzuführen, ist inakzeptabel und wird auch die Lehrer:innengewerkschaft nicht akzeptieren können. Die Arbeitsbelastung für Junglehrer:innen wurde bereits im Rahmen des neuen Dienstrechtes massiv erhöht. Der derzeit herrschende Lehrer:innenmangel darf nicht durch billige „Husch-Pfusch-Ausbildungen“ die Situation noch zusätzlich verschärfen. Dies widerspricht der dringend notwendigen Attraktivierung des Lehrberufs.

Rückfragen:
Hannes Grünbichler, gruenbichler@oeli-ug.at, +43 650 9254988
Claudia Astner, astner@oeli-ug.at, +43 650 2468105

 

Quelle: