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Beiträge von UG/UGÖD-Delegierten beim GÖD Bundeskongress

Marion Polaschek (UG)

Marion Polaschek

 

Drei von vier Redebeiträgen stellten die aktuellen Probleme im Schulbetrieb in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen.

 

UG Vorsitzende Marion Polascheck spannte den Bogen vom Thema „Frauen und Familie“ über „Einkommensgerechtigkeit und Lohntransparenz“ bis hin zum Fachkräftemangel und dem Hinweis auf allzu stiefmütterlicher Behandlung der ausgegliederten Betriebe durch die GÖD. Schließlich würden doch gerade diese die wichtigen, aber krisengeschüttelten Bereiche Bildung, Forschung, Infrastruktur, Wissen, Kunst und Kultur abdecken. Mit ihrer Kritik am steigenden Gender Pay-Gap durch privatrechtliche Arbeitsverträge und die zu geringen Anreize für hochqualifizierte Frauen, gerade diese in ihrer Erwerbstätigkeit zu halten, stellte sie das Leitmotto „Miteinander für mehr Gerechtigkeit“ in den Mittelpunkt.

 

 

 


Gerhard Pusnik (UG)

Gerhard Pušnik

 

Gerhard Pušnik umriss eindrücklich und prägnant die brennenden Probleme des Lehrpersonals im Schulbetrieb. Die halbherzigen Korrekturmaßnahmen hätten keine Verbesserung der Situation und keine Entlastung des Personals gebracht. Stattdessen führt das Ausbleiben überfälliger Reformen zu negativer Energie und damit zur Verschärfung der Probleme.

 

Es genügt nicht abzuwarten, was der Dienstgeber tut, sondern es ist erforderlich, sich aktiv für Verbesserungen und Entlastungsmaßnahmen einzusetzen und den Forderungen auch Druck durch gewerkschaftliche Aktionen und Vorbereitung von gewerkschaftlichen Maßnahmen zu verleihen.

 

 


Gerhard Pusnik (UG)

Renate Brunnbauer

 

Renate Brunnbauer sprach von einer schwerwiegenden Misere, die der Bundesminister nicht aussitzen werde können. Völlig unzulässig sei es, dem angeblich unvorhersehbaren Personalmangel oder der Pandemie die Schuld für strukturelle Ungerechtigkeit und das teilweise Versagen unseres Bildungswesens zu geben. Diese hätten allenfalls als Vergrößerungsglas und Scheinwerfer auf die bestehenden Baustellen gewirkt. Hingegen sei es dringend nötig, endlich strukturelle Veränderungen zur Einführung der gemeinsamen inklusiven Schule bis zum Ender der Sekundarstufe 1 durchzusetzen und Maßnahmen zur Aufteilung der allerschwersten Belastungen zu setzen. Zur Beseitigung der großen Überstundenbelastung des bestehenden Personals sei es dringend erforderlich, insbesondere die Herausforderungen auf solidarische Weise aufzuteilen und die homöopathische Dosierung von Unterstützungspersonal kräftig zu erhöhen.

 

 


Gerhard Pusnik (UG)

Reinhart Sellner

 

Auch Reinhart Sellner betonte die tiefe Krise im Schulwesen und verwies zusätzlich auf die erhöhte Anzahl von Berufsausstiegen, Burnout und andere arbeitsbedingte Langzeitfolgen. Der Fokus seines Anliegens richtete sich auf das dringende Erfordernis einer starken, aktions- und streikbereiten, gemeinsamen Lehrer:innengewerkschaft, die ohne Aufteilung auf fünf Bundesvertretungen in der GÖD nicht nebeneinander agieren, sondern koordiniert gemeinsam verbindliche Beschlüsse fassen können sollte. Immer noch würden taktische oder politische Vorbehalte verhindern, dass gewerkschaftliche Forderungen breit diskutiert und beschlossen werden, etwa im Wege von Urabstimmungen unter Berücksichtigung der Mitbestimmungsrechte aller Kolleg:innen. Freizeitpädagog:innen der Ganztagsschulen zeigen grade vor, wie gewerkschaftliche Mobilisierung und demokratische Willensbildung „von unten" Verhandlungen mit dem Bildungsministerium ermöglicht und wie Information der Kolleg:innen die Position von Betriebsrät:innen und Gewerkschaft stärkt. Eingangs bedankte sich Reinhart Sellner ausdrücklich bei Norbert Schnedl für seinen offenen und kollegialen Umgang mit der Fraktion der Unabhängigen und generell mit Meinungen und Forderungen, die nicht die der Mehrheitsfraktion FCG und des ÖAAB entsprechen. Ein Glück auf rief er dem neuen Vorsitzenden, Eckehard Quin, zu: Beim Vertreten der Arbeitnehmer:innen-Interessen der öffentlich Bediensteten und der Ausgegliederten.

 

 

 


Slogan, Motto und Versprechen

 

Womit wir wieder beim Ausgangspunkt des Kongresses, „Miteinander mehr Gerechtigkeit“, angelangt waren.

 

 

 

 

Stefan Schön
Pressesprecher