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Moria: UGÖD fordert humanitäre Hilfe!

Viele Österreicher*innen sind bereit zu einer integrativen Gemeinschaftsleistung und wollen Kinder und unbegleitete Minderjährige in Österreich aufnehmen.

Aufkleber an einer Hauswand: Kein Mensch ist illegal

Die humanitäre Katastrophe rund um das Lager Moria löst Bestürzung und Fassungslosigkeit aus. Die Unabhängigen GewerkschafterInnen im Öffentlichen Dienst fordern eine Beteiligung Österreichs an humanitären Aktionen und eine schnelle, eu-weit koordinierte Prüfung der Rechte der Menschen, die sich nicht freiwillig auf der Insel Lesbos aufhalten.

 

Das Lager Moria ist abgebrannt und 13.000 Menschen sind obdachlos. Im Lager Moria fehlte seit langem alles, was zum Überleben notwendig ist: Wasser, Nahrung, Kleidung, Hygiene, Bildung. Vor allem aber fehlte der gemeinschaftliche Wille der EU zu einer effizienten Versorgung und sorgfältigen Prüfung der Rechte der im Lager Moria untergebrachten Menschen, Jugendlichen und Kinder.

 

Freiwillig geflüchtet, freiwillig obdachlos?

 

Dass die EU seit Jahren zu keiner anderen gemeinschaftlichen Lösung als Moria findet, hängt nicht allein von der unmenschlichen Haltung des österreichischen Bundeskanzlers ab. Durch Landgrabbing und Rohstoffraub, Wetten auf Lebensmittel und Waffenhandel entziehen europäische Wirtschaftstreibende mit politischer Unterstützung der EU den Menschen in ihren Herkunftsländern die Existenzgrundlage.

 

Menschen flüchten, überleben und werden in Lagern untergebracht und festgehalten. Die Menschen im Lager Moria befinden sich in Europa, das stolz ist auf seinen Anteil an der Entwicklung von Menschenrechten. Kinder und Jugendliche, die nicht von sich aus die Entscheidung zur Flucht getroffen haben, sitzen in unerträglichem Elend fest und haben seit langer Zeit keine Chance zur Entfaltung oder Erprobung ihrer Begabungen. Dennoch haben sie Kinderrechte, die zu respektieren sind! Nur 10 von 27 EU-Staaten entschließen sich zur Aufnahme von 400 Kindern.

 

Gemeinsam helfen statt wegsehen!

 

Viele in Österreich lebende Menschen, viele Gemeindevorstände, kirchliche, soziale und zivilgesellschaftliche Organisationen wollen nicht länger diesem unmenschlichen Elend ohnmächtig zuschauen müssen. Menschen in ganz Österreich sind bereit zur Aufnahme von Kindern und unbegleiteten Minderjährigen aus Moria. Wir sind bereit zu einer integrativen Gemeinschaftsleistung!

 

Politiker*innen, die ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren wollen und die ihre Menschlichkeit noch nicht aufgegeben haben, suchen und finden schnell menschengerechte Lösungen, wenn sie Eltern verstehen, die keinem Kind der Welt so eine Not wünschen.

 

 

Beate Neunteufel-Zechner