Schule.Macht.Einser

von Franz Bickel

 

aus der Serie "Schule.Macht"

 

 

Bildmontage: Eine Volkschülerin mit Kopftuch an der Tafel

Richtiger Weise muss es heißen: Schule VERLANGT lauter Einser.

 

Vor allem in städtischen Gegenden Österreichs ist der Wunsch der Eltern, ihre Kinder von der Volksschule in einem Gymnasium unterbringen zu können, derart stark, sodass diese die Schülerflut nicht mehr aufnehmen können.

 

Gerechterweise wurden Aufnahmsprüfungen schon vor vielen Jahren abgeschafft. Nun also müssen die Noten der letzten beiden Zeugnisse der Volksschule als Regulativ herhalten. Wie seit Jahrzehnten wissenschaftlich belegt, sind Noten das unzuverlässigste Maß, weil subjektiv und oft ungerecht.

 

Sehr gute Schüler:innen bringen sehr gute Leistungen. Gut betuchte Eltern leisten sich oft teure Nachhilfe für ihren Nachwuchs, was meist auch zu guten Noten führt. Manche Eltern versuchen das Ziel mit psychischem Druck oder Drohung mit Rechtsanwalt zu erreichen. Was dies mit der Volksschule und den „übriggebliebenen“ Kindern macht, brauche ich nicht zu erörtern.

 

Was aber sind gute Noten? In meiner eigenen Schulzeit war dies ein „Gut“ und darüber. In den meisten Gymnasien Vorarlbergs können Schüler:innen wegen Platzmangel nur noch mit lauter „Sehr gut“ aufgenommen werden.

 

Frei nach Cato bleibt nur noch zu sagen: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Gemeinsame Schule der 6- bis 15-Jährigen die einzige Chance für die Rettung des österreichischen Bildungswesens ist.

 

 

Bickel Franz war Volksschullehrer in Vorarlberg