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Ankündigung einer Tagesbetreuung im Lager Kara Tepe ist an Abgehobenheit nicht zu überbieten

Dass es noch schlimmer geht als im abgebrannten Flüchtlingslager Moria, ist eigentlich unfassbar. Und trotzdem erreichen uns jeden Tag Bilder der schrecklichen, nicht zu akzeptierenden Situation, so Vera Koller, Vorsitzende der unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB.

 

Kinder, die im Schlamm und Dreck liegen, von Ratten gebissen werden und in unerträglichen Zuständen dahinvegetieren. Nicht nur Kinder sind besonders betroffen. Tausende Geflüchtete hausen ohne Zukunft, ohne Perspektive, Krankheiten breiten sich aus und wir alle schauen zu. Wollen wir wirklich, dass Europa so aussieht?

 

Jedes Nichthandeln führt zur Mitschuld an massiven Menschenrechtsverletzungen mitten in Europa. Die sofortige Schließung des Lagers Kara Tepe und eine Verteilung der Menschen in Europa ist die einzige menschengerechte Antwort. Alle beteiligten Personen, die zu einer Veränderung beitragen können, sind gefordert, endlich Verantwortung zu übernehmen.

 

Eine Tagesbeschäftigung der Kinder in Kara Tepe ohne Perspektive ist eindeutig zu wenig! Wir fordern Bundeskanzler Kurz auf, seine zuwanderungspolitischen Anschauungen zu überdenken und sich nicht gegen tausende von österreichischen Familien und Gemeinden zu stellen, die mit vereinten Kräften die Aufnahme von Flüchtlingsfamilien in Österreich bewältigen wollen und können.

 

 

Beate Neunteufel-Zechner und
Ingo Hackl

Vorsitzteam der Unabhängigen GewerkschafterInnen im öffentlichen Dienst