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Nennen wir es beim Namen – es ist Gewalt!

Gedanken der Unabhängigen in den Gewerkschaften zum Internationalen Frauenkampftag

Grafik: Eine Frau krempelt den Ärmel hoch und streckt die Faust in die Luft

35% Opfer sexueller Gewalt

  • Jede dritte Frau von körperlicher oder sexueller Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen (erlebt ab dem Alter von 15 Jahren) betroffen – das sind nahezu 35% der weiblichen Bevölkerung.
  • Mehr als jede vierte Frau musste eine Form von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz erfahren (26,59%).
  • Mehr als jede fünfte Frau ist von Stalking betroffen (21,88%).

(Quelle: AÖF)

 


Nicht warten! Hilfe holen!

 

Belästigungen, Bedrohungen aber auch subtilere Gewaltmechanismen, wie Mobbing oder Diskriminierungen setzen viele Frauen am Arbeitsplatz unter Druck setzen. Häufige Konflikte und ein schlechtes Arbeitsklima können sich im Ernstfall zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen entwickeln.
Gesetzlich steht uns aber ein sicherer und gesunder Arbeitsplatz zu. Es gelten die Fürsorgepflicht und das Diskriminierungsverbot. Dienstgeber:innen sind somit für ein Höchstmaß an Wohlbefinden aller bei der Arbeit verantwortlich.


Doch Problembewusstsein und Bekenntnisse zur Folgebekämpfung allein sind nicht genug. Strukturen in denen Gewalt vorkommt, lassen diese bewusst oder unbewusst zu. Ohne gezielte Prävention, rasches Reagieren im Anlassfall und strukturelle Maßnahmen, die dem Entstehen von Gewalt vorbeugen, werden die traurigen Anlassfälle nicht verschwinden und neuerlichen nicht vorgebeugt.


Die Internationale Arbeitsorganisation ILO, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, hat unter Mitwirkung von Österreich das Übereinkommen 190 zur Beseitigung von Gewalt und Belästigung entwickelt. Von der Gewährleistung von geeignetem Schutz und Prävention, über Durchsetzung und Abhilfemaßnahmen bis hin zu Leitlinien, Schulungen und Sensibilisierung gemeinsam mit den Betroffenen und ihren Vertretungen ist darin die Rede.


Österreich hat diese Konvention unverständlicherweise noch nicht ratifiziert. An den Gewerkschaften liegt es nicht. Ihre Apelle und Anfragen an die zuständigen Minister Raab und Kocher wurden bisher mit mangelnder Zuständigkeit, Vertrösten auf EU-Entscheidungen und schlichtem Desinteresse beantwortet. Das darf nicht so bleiben!


Zwischenzeitlich könnten sich Arbeitgeber:innen allerdings schon jetzt mit besseren Konzepten gegen Gewalt und ihre Folgen aber auch für Prävention auseinandersetzen. Es gibt Mittel und Wege, um innerbetrieblich Zeichen zu setzen. Warten wäre der falsche Weg.


Für alle Betroffenen oder Zeug:innen von Gewalt am Arbeitsplatz gilt unser Apell: Nicht zuwarten – Hilfe holen! Bei den Betriebsrät:innen, den Personalvertreter:innen und Frauenbeauftragten. Sie arbeiten für Euch, sie arbeiten vertraulich.

 

Gewinnspiel mit Quizfrage

 

Heuer gibt es erstmalig anlässlich des Frauenkampftages ein Gewinnspiel mit Quizfrage:

 

 

  In welchem Jahr wurde die Internationale Arbeitsorganisation gegründet?
   
 

1. 1919

 

2. 1946

 

3. 1969

 

Bitte die richtige Antwort an ug@ug-oegb.at senden.
Einsendeschluss ist der 17. März um 23:59h.

 

Unter den richtigen Einsendungen werden drei Bücherpakete inklusive je eines Alternative Abos für ein Jahr verlost, zum Selberlesen oder Verschenken. Die Gewinner:innen werden per E-Mail verständigt.


Bücher:

 


Einen kämpferischen 8. März wünscht Euch


Marion Polaschek

Marion
Vorsitzende UG
Frauenreferentin UGÖD
AK-Rätin Wien AUGE/UG
Vorsitzteam BRAUP Universität Wien



UG-Pressetexte: