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ÖVP plant Sexualunterricht ohne ExpertInnen

UGÖD: Enttäuschung über den Vorstoß der ÖVP-Abgeordneten Gertraud Salzmann (GöD)

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Nicht im Interesse unserer KollegInnen:

Sexualunterricht ohne ExpertInnen!?

 

Wir sind erschüttert. Ein Antrag der ÖVP-Hardliner könnte am 2. Juli erreichen, dass externe sexualpädagogische Angebote für Schulen verboten werden. Das ist ein Rückschritt und kann nicht im Interesse unserer KollegInnen und Kinder sein!

 

Erschreckenderweise wird dieser Rückschritt auch von einer FCG-Lehrergewerkschafterin mitgetragen. Gertraud Salzmann (Mitglied der Bundesleitung AHS der GÖD) verkündete stolz per Pressetext:

 

Künftig soll untersagt werden, dass externe ExpertInnen zu Sexualkunde-Workshops an die Schule eingeladen werden.

 

Zweifelhaft: „Diskrete Beratung” bei LehrerInnen?

 

Externe ExpertInnen sind in einem derart sensiblen Thema wichtig. Ihnen können die Kinder heikle und intime Fragen stellen, ohne dass die LehrerInnen zuhören. Die Kinder bekommen wissenschaftlich korrekte und altersgemäße Antworten aus erster Hand. Diese Zusammenarbeit zwischen Schulen und ExpertInnen ist seit vielen Jahren erprobt und bewährt.

 

Externe Fachleute sind im Schulalltag ohnedies viel zu selten! Sie bereichern den Unterricht mit wertvollem Wissen. Wir Lehrerinnen und Lehrer haben die Kompetenz zu entscheiden, ob wir externe ExpertInnen zu spezifischen Themen als pädagogisch wertvolle Ergänzung zu unserer Arbeit für unsere Klassen einladen - z.B. zum Thema Drogen, Gewalt oder Sexualpädagogik. Wir wollen diese Autonomie beibehalten dürfen!

 

Einzige Alternative: „Aufklärung” per Internet

 

Gertraud Salzmann (GÖD) hofft auf „sachliche Information” durch die Lehrkräfte. Doch welches Kind wird wohl intime Fragen ausgerechnet an die eigenen LehrerInnen stellen wollen? Die ÖVP riskiert eher, dass sich Kinder über sensible Themen künftig anonym im Internet „informieren”.

 

Umsonst: Protest von 14.000 LehrerInnen und Eltern

 

Besorgte LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen sind entsetzt. Die Petition der Plattform „Sexuelle Bildung” haben bereits über 14.000 LehrerInnen und Eltern unterzeichnet. Sie alle werden von der ÖVP bewusst ignoriert.

 

ÖVP: „Wenn dieser Verein nicht darf, darf keiner!”

 

Anlass war ein zweifelhafter strenggläubiger Verein, der jahrelang vonseiten der ÖVP vehement in Schutz genommen wurde. Als Reaktion auf Kritik verbietet dieselbe Partei nun im Gegenzug jeglichen wissenschaftlich fundierten Sexualunterricht mit externen ExpertInnen. Das ist pädagogisch nur sehr schwer zu verstehen.

 

Wir fordern:

Lehrerinnen und Lehrer dürfen mit sexueller Bildung nicht allein gelassen werden! Ja zu Schulautonomie und Qualitätssicherung!
 

 

Mag. Ursula Göltl
GÖD Bundesleitung-AHS