· 

Offener Brief an die Regierung: Flüchtlinge aufnehmen!

Gerade jetzt: Flüchtlinge aufnehmen statt aussperren! Denn kein Mensch ist illegal.

Unabhängige Gewerkschafterinnen halten Schilder mit dem Text: #NotInMyName #EU #Turkey #Greece
Gerade jetzt: Flüchtlinge aufnehmen statt aussperren! Denn kein Mensch ist illegal!
Zwei Pioniere geben Flüchtlingskindern Essen aus der Feldküche
Ein Kinderlächeln als Dank: Pioniere des Bundesheeres versorgen Flüchtlingskinder mit Essen. Foto: Bundesheer/Gunter PUSCH 2015

Jetzt: Solidarität statt Abschottung

 

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!

Sehr geehrter Herr Vizekanzler!

Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung!  

 

Ich schreibe Ihnen heute angesichts der für mich unfassbaren Nachrichten, die uns von den Grenzen der Europäischen Union erreichen. Es ist für mich nicht hinnehmbar und darf für mich als Staatsbürgerin der Republik Österreich unter keinen Umständen in meinem Namen geschehen, dass die Rechte von Menschen – vor allem von Kindern – derart mit Füßen getreten werden, wie dies momentan zwischen Türkei und EU der Fall ist!  

 

Mit der Politik, Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen teilweise mit Gewalt zurückzudrängen und sie daran zu hindern, in der EU um Asyl anzusuchen, wird die österreichische Verfassung und werden EU- und Menschenrechte gebrochen. Menschen, die aus Kriegsgebieten geflüchtet sind und seit Jahren im Nahen Osten von Ort zu Ort verschoben werden ohne Perspektiven, sind mit Respekt und entsprechend der ihnen immer im gleichen Maße zustehenden Menschenwürde zu behandeln!  

 

Ja, diese Menschen sollen auch nach Österreich kommen und hier um Asyl ansuchen können! 

 

Ja, diese Menschen sollen die Möglichkeit erhalten, sich hier ein neues Leben aufzubauen und zum Weiterbestehen unseres Staates beizutragen.

 

Ja, ich befürworte die Aufnahme von Flüchtlingen in Österreich und werde mich ihnen gegenüber integrativ verhalten.  

 

Ich will nicht, dass Teile unserer Regierung in den Medien diese Politik der Abschottung und des willentlichen Gefährdens von Menschenleben mittragen und sogar zu organisieren anbieten! Ich verwahre mich strikt dagegen, dass behauptet wird, die österreichischen Bürger*innen würden sich dies so wünschen und erwarten! Das ist nicht der Fall! Ich gehe davon aus, dass Österreicher*innen von ihrer Regierung erwarten, dass diese Menschen- und Kinderrechte einhält und achtet.  

 

In diesem Sinne fordere ich Sie alle dazu auf, sich für diese Menschen einzusetzen, damit sie ein faires Asylverfahren in der EU bzw. in Österreich erhalten. Die Gewalt, die von Teilen der nun schon jahrelang überbelasteten griechischen Bevölkerung ausgeht, ist zu verurteilen. 25 ziemlich reiche EU-Staaten können und müssen endlich in einer Gemeinschaftsaktion sowohl die flüchtenden Menschen als auch die Menschen in den Anrainerstaaten rund ums Mittelmeer unterstützen und aus unhaltbar unmenschlichen Bedingungen befreien – das ist organisierbar und genau das erwarte ich von Ihnen.   

 

Beate Neunteufel-Zechner

 



Beate Neunteufel-Zechner

Beate Neunteufel-Zechner

UGÖD-Vorsitzende

Mitglied im GÖD-Bundesfrauenausschuss

UGÖD-Frauenreferat


 +43 / 681 / 20 90 30 59
beate.neunteufel-zechner@ugoed.at