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Pflege in Zeiten der Pandemie – gestern geklatscht, heute gewatscht?

MedizinerInnen haben ein sattes Stundenhonorar, während andere für 10€/Stunde arbeiten

Krankenpflegerin mit Maske blickt nachdenklich in die Kamera

ÄrztInnen: 150€/Stunde plus Zulagen

 

Die Gesundheits- und Krankenpflege gilt als systemkritischer Beruf und gewährleistet besonders im Krisenfall die gesundheitliche Betreuung und Versorgung der Menschen im Land. Gerade im Jahr der Pflege, in dem auch die Taskforce Pflege für dringend erforderliche Verbesserungen in den Gesundheitsberufen ins Leben gerufen wurde, bewiesen Pflegende, zu welchen außerordentlichen Leistungen sie imstande waren und noch immer sind.

 

Und nun? Als Hilferufe, Applaus und Durchhalteparolen der Regierung verklungen waren und das Schlimmste überstanden schien, wurde es sehr schnell still um die Belange der Pflege und man ist wieder mit den alten Problemen Entlohnung und Arbeitssituation konfrontiert, wie man am Beispiel der Test- und Impfstraßen sieht: während die Pflege für das tägliche Vorbereiten und Verabreichen tausender Impfdosen 55 Euro/Stunde brutto erhält, verdient ärztliches Personal für die Durchführung von Aufklärungsgesprächen (wenn von den zu impfenden Personen überhaupt gewünscht) nahezu das dreifache, nämlich 150 Euro plus Vergütung von Overheadkosten.

 

Pflege und Co für 10€-Hungerlohn

 

Einzig und allein die GRÜNEN versuchten, einen Antrag auf Erhöhung des Stundensatzes der Pflege in den Test- und Impfstraßen in Wien einzubringen. SPÖ, NEOS und ÖVP lehnten diesen Antrag ab. Von den letztgenannten Parteien gab es in diesem Zusammenhang keine Anträge.

 

Auf dem Rücken der Pflege, aber auch anderer dort beschäftigter Gruppen, hat sich der medizinische Dienst, vertreten durch die Ärztekammer, ein sattes Stundenhonorar verhandelt, während andere Berufsgruppen für einen Bruchteil (bis 10 Euro pro Stunde) arbeiten.

 

UGÖD: Gerechter Lohn für alle!

 

Diese Ungerechtigkeit gilt es zu bekämpfen und allen Gruppen, die an vorderster Front für das Ende der Pandemie arbeiten, eine angemessene Entlohnung zu ermöglichen und diese komplett steuerfrei zu stellen. Dafür steht die Unabhängige Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (UGÖD).

 

 

Kontakt:

Christian Husch, BSc MSc MSc

Unabhängiger Gewerkschafter – UGÖD

christian.husch@tmo.at

 

Quelle:

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210630_OTS0096/pflege-in-zeiten-der-pandemie-gestern-geklatscht-heute-gewatscht