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Solidarität mit der Demonstration der Gewerkschaften der Sozialwirtschaft

Eine Mauer mit Nato-Draht vor einer Justizanstalt in Wien

Die Unabhängigen Gewerkschafter:innen (UGÖD) der zivilen Bediensteten bekunden ihre Solidarität mit der Demonstration der Gewerkschaften der Sozialwirtschaft

 

Bedauerlich finden wir, dass die Gewerkschaft öffentlicher Dienst (GÖD) dieser Demonstration nicht beiwohnt, da von ihnen vertretene Bedienstete oftmals noch weniger bezahlt bekommen. Allein das Grundgehalt von Sozialarbeiter:innen und Sozialbetreuer:innen im Strafvollzug, welche mit einem besonders gefährlichen Klientel – Strafgefangenen und psychisch kranken Rechtsbrechern – arbeiten, liegt im Durchschnitt um 14,88% unter dem Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft (SWÖ). Ähnliche Fehlbeträge ergeben sich für Mitarbeiter:innen in Pflegeberufen und anderen zivilen Berufsgruppen im Strafvollzug!

 

Bedienstete gerade in hochsensiblen Bereichen wie den Sozialberufen leisten nicht nur seit Beginn der Pandemie einen enormen Beitrag zur Stabilisierung der Sicherheit und Versorgung in Österreich. Bei drei Jahren Krisen-Dauereinsatz und der stetig steigenden Inflationsrate und Teuerungen reicht „Klatschen“ allein nicht aus! Sollen diese Berufsgruppen, welche anderen Menschen bei der Bewältigung von Notlagen/Krankheit bzw. sozialen/finanziellen Problemen Unterstützung bieten, selbst Gefahr laufen zu „Working Poors“ zu werden? Wie kann es sein, dass sich der Staat Österreich nicht an ausverhandelten Kollektivverträgen orientiert, sondern eine Armutsgefährdung unter seinen eigenen Bediensteten riskiert?

 

Forderung nach Reallohnerhöhung für die Sozialberufe im Bundesdienst

 

Auch wenn es sich nur um eine „kleine“ – von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommene – Bedienstetengruppe handelt, so leistet diese einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für ein „sicheres“ Österreich im Sinne der Resozialisierung von Strafgefangenen. Diese Fachkräfte verdienen dieselbe Wertschätzung und den Einsatz ihrer Gewerkschaft GÖD bei Gehaltsverhandlungen und bei der Überleitung in ein neues Gehaltschema für eine branchenübliche Entlohnung.

 

Wir fordern die Verhandlungsteams auf, mit den zuständigen Stellen so zu verhandeln, dass für die Sozialberufe auch im Bundesdienst eine nachhaltige Reallohnerhöhung erwirkt werden kann!

 

Mag. Sandra Gaupmann
Stv. UGÖD Vorsitzende

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APA-Pressetext