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Weltfrauentag 2024

Gerhard Eisl: Gleichberechtigung ist für mich eine Selbstverständlichkeit.

Frauen werden in unserer Gesellschaft weiterhin diskriminiert, sei es im Beruf oder im Privatleben. Dagegen gilt es aufzustehen und zu kämpfen.

 

Gleichberechtigung ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Ich lebe es in meiner Partnerschaft und gegenüber unseren Töchtern vor. Auch deshalb engagiere ich mich in der GBHP, Kooperationspartner der UGÖD.

 

Gerhard Eisl

Vater

 

 


Hannes Grünbichler: Elternrolle für beide Geschlechter ohne Nachteile!

Den Internationalen Frauentag wird es noch lange brauchen, weil es zur ‚echten‘ Gleichberechtigung noch lange dauert.

 

Ursache für den Gender Pay Gap ist das Child Penalty (Gehaltsnachteile nach der Geburt) und es ist nun mal die Frau, die in einer Lebensgemeinschaft die Kinder bekommt und für sichere Bindung zum Kind mit ziemlicher Sicherheit auch mehr Sorgearbeit leistet. Ich versuche zwar bei der Kindererziehung im Haushalt meinen Part zu leisten, viel mehr Hausarbeit bleibt aber bei meiner Partnerin hängen. Das sind die Lebensrealitäten der meisten Paare. Und solange es uns als Gesellschaft nicht gelingt, den existierende Child Penalty zu kompensieren, ist der 8. März auch dafür da, dies immer wieder zu betonen:

 

Es geht also darum, dass beide Geschlechter – Frauen und Männer – ihre Elternrolle wahrnehmen können, ohne dabei berufliche, finanzielle Nachteile zu haben.

 

Hannes Grünbichler

2-facher Vater und eingetragener Partner von Katharina

 

 


Robin Schafrath: Gleiche Chancen für alle!

Die Arbeitswelt lebt durch Wirtschaft. In der Wirtschaft wird meist versucht, Monopole verschiedenster Arten zu vermeiden, da diese oft Probleme mit sich bringen wie indirekte Blockaden, Stagnation, Entwicklungs- und Fortschrittseindemmung, etc.. Ein Monopol verhindern heißt, durch Konkurrenz Alternativen und damit einen gesunden Markt mit angepassten Preisen zu schaffen. Dieses Konzept kann man auf den Arbeitsmarkt anwenden und sich ausmalen, was passiert, wenn Frauen aus ganzen Branchen "herausgehalten" werden, mindere Bezahlung erhalten, in der Hierarchie niedrig gehalten werden oder gar als reine Quote angestellt werden - es entstehen Situationen, in denen dadurch nicht die geeignetste Person Posten oder Arbeitsplätze erhält, sondern oft jemand mit unpassenden Charaktereigenschaften und oft auch unzureichenden Fähigkeiten hinsichtlich Leitungsfunktionen. Das trägt am Arbeitsmarkt dazu bei, dass junge Frauen von Anfang an demotiviert werden. Auch wirtschaftlich geht dadurch ein enormer Mehrwert verloren.

 

Ich bin stolzer Sohn einer sehr erfolgreichen Frau, einer pensionierten Betriebsrätin bei einem großen IT-Konzern, die es bis ins "Head of Eastern European Purchase Department" geschafft hatte. Begonnen hatte sie als Lehrling beim Fleischer im Dorf. Ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass meine Mutter einen schier unermesslichen Mehrwert in ihre damalige Firma eingebracht hat. Das ist nur eines von so unglaublich vielen Beispielen, welche unweigerlich zeigen, dass Frauen in allen Zweigen der Arbeitswelt die gleichen und vor allem faire Chancen bekommen müssen, um in der Zukunft eine stärkere Wirtschaft und eine bessere Zusammenarbeit zu sichern. Faire Gehälter, Chancen und Förderungen bringen für uns alle Vorteile! Und genau das wird am Weltfrauentag als jährlicher "Reminder" hervorgehoben - damit es irgendwann auch die letzten verstanden haben.

 

Robin Schafrath

Sohn

 

 


Christian Cenker: Weil Gleichberechtigung meist nicht gelebt wird.

Warum es den Weltfrauentag noch braucht:

 

Als Ehemann:
Weil es meine Frau gesagt hat!

 

Als Mensch:
Weil Gleichbehandlung, gleiches Recht für alle und Frauenfördermaßnahmen leider meist nur Lippenbekenntnisse
der Managementabteilungen von Firmen sind und NICHT gelebt werden!
Weder vom Management noch von den Arbeitnehmenden!

 

Als Sohn:
Weil die Gesellschaft, insbesondere der Staat, noch immer die Mehrarbeit von Frauen nicht in den Pensionsberechnungen und vor allem in den Pensionen berücksichtigt und dies alleine auf dem Rücken von Privaten
ablädt, sodass insbesondere Frauen von Altersarmut betroffen sind.

 

Christian Cenker

Ehemann, Sohn

 

 


Roman Spitzbart: Gerechtigkeit und gleiche Bezahlung statt Blumen!

Für mich als Sohn, Ehemann und Vater, braucht es auch in 2024 einen Internationalen Weltfrauentag. Ursprünglich wurde dieser im Jahre 1910 ins Leben gerufen. Forderung dazu war das Frauenwahlrecht. 1 Jahr später, März 1911, begann der erste Internationale Frauentag. Im Mittelpunkt standen Wahlrechte für Frauen, Forderungen nach Frauenrechten und bessere Arbeitsbedingungen.

 

Für mich persönlich ist dieser Tag, seitdem ich Vater bin, ein Tag, den Frauen in meiner Familie Respekt zu zollen. Insofern denke ich, dass der Weltfrauentag wichtig ist, damit Frauen endgültig auf eine Stufe mit Männern gestellt werden.

 

Gleichzeitig ist der Weltfrauentag 2024 ein Armutszeugnis, da die Welt noch immer von Männern in Bereichen wie Wirtschaft und Politik geprägt ist.

 

Vielen Frauen ist es egal, ob sie am 8. März einen Blumenstrauß oder teure Geschenke bekommen, solange sie im Durchschnitt noch immer 8 Wochen länger arbeiten müssen als Männer (31.10.2023 equal pay day). Oder, dass Kindererziehung nicht genügend wertgeschätzt wird, um nur eines von unzähligen Beispielen zu nennen.

 

Einige Frauen in meinem Umfeld legen keinen Wert auf einen Internationalen Frauentag, solange Männer ihr schlechtes Gewissen lediglich mit Blumen und Geschenke vom Tisch wischen.

 

Für 2024 wünsche ich, dass wir jeden Tag unseren „Weltfrauen“ widmen, damit endlich in allen Belangen Gleichberechtigung herrscht. Ein einziger Tag im Jahr reicht nicht aus, um das politisch und gesellschaftlich umzusetzen.

 

Ich unterstütze meine „WELTFRAU“ zu Hause weiterhin, da mein Wunsch in naher Zukunft wohl noch nicht in Erfüllung gehen wird.

 

Spitzbart Roman

Sohn, Ehemann, Vater

 

 


Ernst Eigenbauer: Das ganze Jahr muss Frauenförderung gelebt werden

 

Manchmal habe ich das Gefühl, dass der 8. März als versteckter 2. Muttertag gesehen und auch vermarktet wird – viele erledigen ihren Pflichtanteil zum Thema (Frau), das Gewissen ist beruhigt und der Rest des Jahres kann wieder mit Alltagsgrau gelebt werden.

 

 

Und dann gibt’s auch noch die Frauen, die sich überfordert, nicht wahrgenommen oder nicht wertgeschätzt fühlen („du hältst ja nichts von mir, weil ich mit 52 noch in keiner Führungsposition bin“). Wobei grundsätzlich diesen Tag (ev. auch als gesetzlichen Feiertag ? – siehe z.B. Berlin) mit Freund*innen und gegenseitiger Stärkung zu leben eine tolle Perspektive ist.

 

 

Was allerdings (allen Männern) klar sein muss: das ganze Jahr ist das Betätigungsfeld, wo Unterstützung und Austausch, lernen und tun zu „Frauenförderung“ gelebt wird / gelebt werden muss, solange nicht in allen Belangen „Gleichheit“ erreicht ist.

 

Ernst Eigenbauer

(bestens) verheiratet, (bester) Freund bester Freundinnen, …

 

 

PS: das Geschriebene ist (vermutlich) zum Teil provokant und wie so oft bei mir kurz gehalten – daher bin ich auch gerne für Gespräche dazu zu haben. 

 

 


Gary Fuchsbauer: Der Mensch existiert als Mann und Frau von Anfang an gleichwertig.

Abgesehen davon, dass meine Gemahlin am 8. März Geburtstag hat und ich daher nun schon zum 31. Mal einen häuslichen und einen internationalen Frauentag feiere, muss es letzteren leider noch lange geben, weil traurigerweise mit dem Rechtsdrall vieler Gesellschaften auch der Machismus sogar zunimmt und das "Frauen in Rollen Drängen und unselbständig Halten" nicht nur bei Männern, sondern leider auch bei manchen Frauen wieder in wird.

 

Als Christ ist eine meiner Denkgrundlagen der 2. Schöpfungsbericht der Genesis: Der Mensch existiert als Mann und Frau von Anfang an gleichwertig.

 

Dies immer mehr auch in unserer Zeit Wirklichkeit werden zu lassen, ist unser aller Aufgabe und darum braucht es als Erinnerung den internationalen Frauentag.

 

Gary Fuchsbauer

Gemahl, Vater 

 

 


Ingo Hackl: Alle Menschen sollten die gleichen Rechte haben, unabhängig von ihrem Geschlecht.

Am 8. März 2024 feiern wir den 113. Frauentag. Der „Internationale Frauentag“ ist ein bedeutsamer Tag, der weltweit am 8. März gefeiert wird. Er hat eine lange Geschichte und dient dazu, auf die Rechte und die Gleichberechtigung von Frauen aufmerksam zu machen...

 

Als Mann kann der Weltfrauentag unterschiedliche Gedanken und Reaktionen auslösen – in mir löst dieser Tag sowie alle anderen, schier unzählbaren, notwendigen(?) „Gedenk“tage, z.B.

  • 11. Februar Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft
  • 20. Februar Welttag der sozialen Gerechtigkeit
  • 01. März Null-Diskriminierungs-Tag
  • 10. März Internationaler Tag der Richterinnen
  • 05. April Internationaler Tag des Gewissens

einfach nur Zorn aus.
(Noch mehr: https://unric.org/de/internationale-tage/)

 

Denke ich an den Weltfrauentag, so drängen sich mir nachstehende Fragen/Bilder auf:

 

1. Gleichberechtigung und Frauenrechte:

Der Weltfrauentag erinnert uns daran, dass Frauenrechte Menschenrechte sind. Alle Menschen sollten die gleichen Rechte haben, unabhängig von ihrem Geschlecht.

  • Haben Frauen denn idente Bezahlung/Gehalt bei gleicher Arbeitsleistung oder müssen sie das Doppelte für ein Drittel der Bezahlung schaffen?
  • Haben Frauen gleichberechtigten Zugang zu Bildung oder sind nicht vermeintlich überkommene Gesellschafts- oder Religionsmodelle daran schuld, dass dem nicht so ist.
  • Und wieso darf eine Frau nicht einfach Mutter/Partnerin/FRAU sein, wenn sie das will? Wieso schätzt diese, unsere Gesellschaft eine derartige Entscheidung so gar nicht. Dabei geht es um das Selbstbestimmungsrecht der Person ohne gesellschaftliche Zwänge.
  •  Wie sieht es mit der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen zB in der Gewerkschaft aus? Dem Frauenanteil unter Gewerkschaftsmitgliedern steht eine Unterrepräsentation in den Führungspositionen gegenüber (rühmliche Ausnahme sind wir in der UGÖD!).

 2. Frausein in Zeiten der Pandemie (und nicht nur dann):

  • Bei alleinerziehenden Elternteilen oder auch im Fall von Paaren, waren es zumeist die Frauen, die die Bürde von Home Schooling, Home Cooking, Home Office und Home „Irgendwas“… tragen mussten.
  • Home Caring: Von der unter Umständen fortgesetzten Pflege von zu Hause zu betreuenden Familienangehörigen will ich hier mal gar nicht schreiben oder von den Herausforderungen, Arzttermine oder Krankenhausbesuche in den Zeiten der Pandemie neben all den vorstehend angeführten Aufgaben zu organisieren oder vielleicht die zu ihrer „eigenen Sicherheit“ in den Betreuungs-/Pflegeeinrichtungen isolierten älteren und alten Familienangehörigen zu besuchen…

3. Frauenquote:

  • Quote, wie harmlos und nett sich dieses Wörtchen liest, geht es doch gemäß Definition nur um „eine bestimmte Anzahl im Verhältnis zu einem Ganzen“. Dennoch bedeutet es, dass etwas verordnet werden muss; dass Zwang ausgeübt werden muss, um einen offensichtlichen Missstand abzustellen. Auch mit dem fahlen Beigeschmack, dass es dann unter Umständen „um gerecht zu sein“ dazu kommt, dass vielleicht die nicht ganz zur Aufgabe passende (weibliche, diverse, männliche) Person eine Position innezuhaben hat…
  • Oder dass einer gut geeigneten Frau der Nimbus der Quotenfrau umgehängt wird.
  • Besser als eine Quote wäre es, gläserne Plafonds abzuschaffen und vor allem geeignete Personen in objektiven Verfahren nicht in ihrem Aufstieg zu hindern.

Wichtig ist es an diesem Tag und ALLEN anderen Tagen des Jahres, dass wir alle gemeinsam daran arbeiten, eine gerechtere Welt für alle zu schaffen, wo nach Fähigkeit und Eignung jede/r sein und werden kann, woran ihr/sein Herz hängt.

 

So denke ich an diesem Tag, ganz in der Still und wie es mich freut: Wie schön wird doch einmal eine Welt sein, wo all das selbstverständlich ist, was man heute in Erinnerung rufen, einmahnen oder gedenken muss.

 

Ingo Hackl

Ehemann, Stiefvater, Sohn

 

 



 

Liebe Männer, liebe Feministen!   

 

Vielen vielen Dank für eure Bereitschaft,  etwas aus eurer Erfahrung und Sichtweise zum 8. März zu schreiben.  Es freut mich so sehr, dass ihr spontan mitgemacht und die Idee umgesetzt habt.  

 

Edith Beck-Wilhelm

UGÖD-Frauenreferat