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Dauerbrenner Chancengleichheit & Inklusion

Wir kämpfen für Chancengleichheit und Inklusion, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung

Eine Armprothese hält eine Blume

Nachdenklich stimmt uns, die UGÖD, die aktuelle Lage in Österreich am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung. Richtig gelesen, es heißt ganz offiziell "Behinderung". Und ja, noch immer sind Benachteiligung, Ausgrenzung und Diffamierung in Alltag und Öffentlichkeit leider die Norm, auch in Österreich. Denn Behinderung entsteht bekanntlich erst im Alltag.

 

Noch immer sind in Österreich viele öffentliche Gebäude nur völlig unzureichend barrierefrei, weil Ausnahmegenehmigungen einfach billiger sind als der Umbau. Behindertengerechte Toiletten in Restaurants? Rollstuhlgerechte Hotel- und Geschäftseingänge? Sehr selten. Wer hat vor Ort den Schlüssel für die Rollstuhlrampe? Wie kommt man ins Kino, wenn es nur Treppen hat? Die Schikanen, Hürden und Wartezeiten, um einen Partnerhund zu bekommen? Eine örtliche Parkgenehmigung? Endlos. Wer schon nur mit Koffern oder Kinderwagen mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die ländlichen Gebiete Österreichs muss, hat bereits ansatzweise eine Vorstellung von den Herausforderungen, die eine körperliche Behinderung mit sich bringen kann. 

 

Noch immer ist der Alltag für viele Betroffene ein Hürdenlauf, weil viele Touchdisplays, Kassensysteme, Infotafeln, Speisekarten, wichtige Webseiten und Handy-Apps schlicht unerreichbar oder gar nicht nutzbar sind. Noch immer bezahlen Betriebe lieber eine lächerlich geringe Ausgleichsabgabe als Strafe, anstatt ausreichend Schwerbehinderte einzustellen, wie es die gesetzliche Quote längst erfordert. Wobei die Hürden, einen Behinderungsgrad anerkannt zu bekommen, gefühlt jedes Jahr schwieriger werden.

 

Dabei sind die meisten Behinderungen für Außenstehende gar nicht sichtbar. Zum Glück, denn das schützt vor Diffamierung. Es suggeriert aber auch eine gesellschaftliche Norm, eine Normalität, die es so nicht gibt und nie gab.

 

Wir, die UGÖD, kämpfen daher gemeinsam mit unseren Behindertenvertrauenspersonen jeden Tag für Chancengleichheit und Inklusion, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung - in der Gewerkschaft, in den Betrieben und in der Gesellschaft. 

  

Wir weisen dazu auch auf unsere umfassende Broschüre zur Chancengleichheit hin. Sie ist das Ergebnis vieler spannender Treffen im Rahmen unseres Jahresthemas 2022/2023 Chancengleichheit:

https://www.ugoed.at/2022-chancengleichheit/

 

Jahresthema 2022: Chancengleichheit
Ein Kind mit regenbogenfarbenen Haaren

Radio-Tipp:

 

Im Ö1 Radiokolleg am 1. bis 4.12. 2025 zu hören:
Was uns (be)hindert - Wunsch und Wirklichkeit in der Arbeitswelt

 

Die Bedürfnisse von "Menschen mit besonderen Bedürfnissen" sind meist gar nicht so besonders, wie man meinen möchte. Wie alle anderen Menschen auch, wollen sie ein schönes Leben, einen guten Job, soziale Absicherung, Hobbys und Freund:innen. Doch, was (be) hindert sie eigentlich in Alltag, Freizeit und beim Träumen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das inklusive Team des Radiokollegs.

 

 

Mehr über uns und unsere Behindertenvertrauenspersonen:

Referat für Menschen mit Behinderung

 

 


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